Gedanken zum 32. Sonntag Lesejahr C (Lk 20, 27-38)

Im heutigen Evangelium macht Jesus seinen Anspruch auf Auferstehung und ewiges Leben deutlich. Es geht darum, was unsere Zukunft sein wird, nachdem dieses Lebensalter vergeht und die Zeit des menschlichen biologischen Lebens beendet ist. 

Die Sadduzäer haben den Glauben an das ewige Leben nach dem Tod angezweifelt. Sie glaubten nur an die ersten fünf Bücher des Alten Testaments, und nirgendwo in diesen Büchern wurde die Idee der Auferstehung erwähnt. Sie versuchen, seine Autorität als Lehrer zu untergraben und zu beweisen, dass es keine Auferstehung geben kann.

Nach dem Gesetz des Mose, das in Deuteronomium 25:56 erwähnt wird, musste ein Mann, dessen Bruder ohne Kinder starb, die Witwe seines Bruders heiraten. Das erstgeborene Kind aus dieser Verbindung sollte den Namen des verstorbenen Bruders tragen, damit die Abstammung des Bruders fortgesetzt wurde. Dieses Gesetz kam auch der Witwe zugute, denn es gab ihr finanzielle Sicherheit für die Zukunft. Fortpflanzung war damals wie heute notwendig, aber im neuen Leben in Christus wird sie nicht mehr notwendig sein, weil die Menschen nicht mehr dem Tod unterworfen sein werden.

Jesu Verständnis von Gottes Willen ist besser als das unsere oder das seiner Gegner. Jesu Antwort an die Sadduzäer bekräftigt, dass es eine Auferstehung geben wird, bei der das neue Leben ganz anders aussehen wird, als wir es uns vorstellen. In dem neuen Leben nach der Auferstehung wird es kein Leid und keine Schmerzen mehr geben, sondern nur noch Hoffnung, Frieden, Freude und Gesundheit. Die Menschen werden nicht mehr durch Sünde, Alter oder Krankheitsprobleme gefangen gehalten werden. Im Neuen Testament werden Unsterblichkeit und Auferstehung in einer Beziehung zwischen „Jetzt“ und „Zukunft“ miteinander verbunden.

Den Sadduzäern ging es nur um den Tod. Aber dem wahren Gott geht es nur um das Leben. Wir müssen uns darüber einig sein, dass wir kein angemessenes Wissen oder eine angemessene Sprache besitzen, um zu beschreiben, wie die Auferstehung aussehen wird. Tatsache ist, dass wir es nicht wissen.

Jesus lehrt, dass die Zukunft Gottes nicht als eine Erweiterung unserer gegenwärtigen Existenz verstanden werden kann. Wir können nicht einfach davon ausgehen, dass das Leben, das wir jetzt führen, das Leben sein wird, das wir in der Ewigkeit haben werden.

Das Einzige, dessen wir uns sicher sein können, ist, dass die Auferstehung eine Verwandlung mit sich bringt – eine Verwandlung in die Hände Gottes. Das sollte alles sein, was man wirklich verstehen kann und glauben darf. Und Dorothee Sölle hat es so formuliert: Am Ende der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung“. Seine Umarmung! Amen.