Gedanken zur Gründonnerstag Lesejahr C

„Nehmt und esst: Das ist mein Leib.“ 

Liebe Schwestern und Brüder

In der Nacht, bevor er am Kreuz starb, nahm Jesus ein letztes Mahl mit seinen Jüngern ein. Während dieses Mahls setzte Jesus das Sakrament seines Leibes und Blutes ein. Er tat dies, um das Kreuzesopfer für alle Zeiten zu vollziehen und der Kirche ein Gedenken an seinen Tod und seine Auferstehung anzuvertrauen.

Wir alle wollen Jesus begegnen. Wir wollen eine engere Freundschaft mit Jesus haben. Wir wollen mehr von Jesus in unserem Leben haben. Dazu müssen wir an den richtigen Ort kommen, zur Eucharistie. Der beste Ort, um Jesus zu begegnen, ist die Eucharistie. Wenn wir mit Jesus vereint sein wollen, sagt er uns: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm“ (Joh 6:56). Gott hat seinen Kindern ein mächtiges Geschenk gegeben: Die Eucharistie. Um dieses Geschenk zu werden, hat Jesus das Leiden bis zu seinem Tod am Kreuz  hingenommen. 

Um das Wunder bei der Hochzeit in Kana zu vollbringen, brauchte Jesus nicht an seinem Körper zu leiden. Um dir eine Arbeit zu geben, ein Haus zu errichten, deinen Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen, deinen finanziellen Wohlstand zu verbessern, um dir all diese Segnungen zukommen zu lassen, hat Jesus nicht an seinem Leib gelitten. Denn im Alten Testament haben die Menschen all diese Dinge bekommen. Die Menschen des Neuen Testaments haben durch das Kommen und Sterben Jesu am Kreuz eine kostbare und wertvolle Segnung erhalten: Seinen Leib und sein Blut!

Wir beten zu Gott um Frieden in der Welt, kein Problem; wir beten für die Armen und Bedürftigen, kein Problem; wir beten für unsere eigenen Familienmitglieder, dass es ihnen gut geht, kein Problem. Gott schenkt uns all diese Segnungen durch seine Gnade. Denn Jesus hat in seinem Leben nicht gelitten, um dir all diese Segnungen zu ermöglichen. Um unsere eigene Bedürfnisse und Forderungen  gesättigt zu haben, muss Jesus an seinem Körper nicht gelitten haben, sicher, dass er uns all diese Dinge gibt.

Aber seinem letzten Paschamahl sagt uns Jesus, dass er an seinem Leib viel leiden wird, um für uns ein Geschenk zu werden: Du brauchst Arbeit, Gesundheit, Frieden, Bildung, Freude, Harmonie, aber ich habe dir eine besondere Gnade zuteil werden lassen, indem ich in meinem Leben viel gelitten habe: Die Eucharistie! Ich habe mich in einer Krippe inkarniert, um die Eucharistie zu werden. Ich bin mit meiner Eltern nach Ägypten geflogen, um die Eucharistie zu werden.

Ich habe dreissig Jahre lang allein gelebt, ohne jemanden zu kennen, und als Zimmermann gearbeitet, um die Eucharistie zu werden. In drei Jahren habe ich viele gute Dinge für andere getan, um zur Eucharistie zu werden. Als junger Mann betete ich auf dem Berg Gethsemane mit kummervoller Seele, um die Eucharistie zu werden. Ich stand vor Kajaphas, Hannas, Pilatus und Herodes wie ein Lamm, das geschlachtet werden sollte, um Eucharistie zu werden. Ich wurde von den Soldaten verspottet und geschlagen und erhielt viele andere schwere Qualen, um die Eucharistie zu werden. Am Kreuz fließen aus meiner Seite Blut und Wasser, um euch noch einmal zu bezeugen, dass ich euch von ganzem Herzen liebe und für euch zur Eucharistie werde. 

Am Tag, bevor sein Körper ans Kreuz geschlagen wurde, nahm Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern ein. Er nahm Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Ebenso nahm er den Kelch und sagte: Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Dieses Gedenken ist die Eucharistie, die Jesus uns  schenkt, zum Preis seines Lebens und durch Gottes Gnade. Amen.