Gedanken zum 13. Sonntag im JK – B. (Mk. 5,21-24,35b-43)

Sechs Wege, den Glauben an Jesus zu zeigen

Der Glaube ist kein einmaliges Ereignis. Er ist ein Prozess, eine Reise. Der Weg des Glaubens an Jesus ist auch eine ständige Mischung aus Herausforderung und Einladung.

Im heutigen Evangelium begibt sich ein Synagogenvorsteher namens Jairus genau so auf eine solche schrittweise Reise des Glaubens. Seine zwölfjährige Tochter war schwerkrank, kurz vor dem Sterben. Zur gleichen Zeit erfuhr er, dass Jesus in der Nähe war. Vielleicht hatte er schon einmal von der heilenden Kraft Jesu gehört – oder sie sogar selbst erlebt. Auf jeden Fall glaubte Jairus, dass seine Tochter geheilt werden würde, wenn Jesus an ihre Seite käme.

Wir können mindestens „sechs Schritte“ in Jairus’ Glaubensreise an diesem Tag identifizieren. Jeder „Schritt“ war ein entscheidender Moment in der Zeit für Jairus, um seinen fortgesetzten Glauben an Jesus zu demonstrieren.

Schritt 1 – Jairus kam zu Jesus (Mk 5,22). Wir wissen nicht, wie weit Jairus reisen musste, aber am Ende spielte die Entfernung keine Rolle. Menschen müssen heute nicht einmal einen physischen Schritt machen, um zu Jesus zu kommen; wir können im demütigen Gebet zu ihm kommen. Doch der erste Schritt des Glaubens ist tatsächlich, zu Jesus zu kommen – sich vom Selbstvertrauen zum Vertrauen in Ihn zu wenden.

Schritt 2 – Jairus fiel Jesus zu Füßen (Mk 5,22). Zu Jesu Füßen zu fallen ist eine Demonstration von Demut und Unterwerfung. Es ist eine Anerkennung, dass Jesus viel mehr ist als ein Arzt; er ist der Herr. Er ist der Sohn Gottes, der in menschlicher Gestalt und in der Kraft des Geistes gekommen ist, um denen, die an ihn glauben werden, das Heil zu bringen.

Schritt 3 – Jairus bat Jesus, seiner Tochter zu helfen (Mk 5,23). Er kam zu Jesus, als der Herr gerade einer Menschenmenge diente. Er kam vor Jesus in einer Haltung demütiger Unterwerfung, doch Jairus zögerte nicht, ihn mutig um Hilfe in seiner persönlichen Krisensituation zu bitten. Jairus drückte tiefes Vertrauen aus, dass Jesus seine Tochter heilen könnte. Er glaubte, wenn nur Jesus in sein Haus käme und dem jungen Mädchen die Hände auflegte, dann würde sie gesund werden. Der Glaube weiß, dass bei Gott nichts unmöglich ist.

Schritt 4 – Jairus wartete geduldig, als Jesus auf dem Weg anhielt, um sich um die Bedürfnisse einer anderen verzweifelten Person zu kümmern (Mk 5,25-34). Glaube und Geduld müssen Hand in Hand gehen. An Jesus zu glauben bedeutet, auf sein perfektes Timing zu vertrauen. Aber Jairus wankte nicht im Glauben, als die schlechte Nachricht kam: „Deine Tochter ist gestorben.“(Mk 5,35-36).

Das Leben ist nicht nur eine Achterbahnfahrt von schlechten und guten Nachrichten. Manchmal können schlechte Nachrichten zu noch schlechteren Nachrichten werden. Wir können durch steinige Zeiten gehen, wenn nichts richtig zu laufen scheint. Das Leben kann eine Herausforderung nach der anderen auf uns werfen, bis wir uns fragen, ob Gott überhaupt weiß, was wir gerade durchmachen. Nun, er weiß es. Glaube ist die Zuversicht, dass der Sohn immer noch an unserer Seite steht, auch wenn uns die dunklen Wolken der Angst des Zweifels und der Not bedrücken.

Schritt 5 – Jairus befolgte Jesu Führung und seine Anweisungen genau (Mk 5:37-40).Der Synagogenvorsteher versuchte nicht, Jesus zu belehren, sondern gehorchte einfach dem, was Jesus sagte. „Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde“ (Heb 11,8). Jairus zeigte Erstaunen darüber, dass Jesus seine Tochter wiederherstellte (Mk 5,42). Manche mögen sagen, dass Jairus’ Reaktion zeigte, dass er nicht wirklich glaubte, dass Jesus das Mädchen wiederherstellen könnte. Ich würde behaupten, dass Gläubige nie ihren Sinn für das Staunen und die Verwunderung über die Macht und das Erbarmen Jesu verlieren sollten. Wir zeigen das Wunder unseres Glaubens, indem wir es nie für selbstverständlich halten, dass der ewige Sohn Gottes sich selbst erniedrigte, menschliches Fleisch annahm, sich bereitwillig als Sühneopfer für unsere Sünden hingab und allen, die im Glauben zu ihm kommen, Erlösung schenkt. Mögen wir unser Staunen über unseren Herrn und Erlöser nie verlieren!

Schritt 6 – Jairus ließ seinem Glauben an Jesus von Gehorsam und Dienst gefolgt sein (Mk 5,43). Jesus sagte den überglücklichen Eltern, sie sollten die Nachricht über das Wunder der Wiederherstellung ihrer Tochter nicht verbreiten. Aber warum? Nicht, weil er nicht wollte, dass Jairus seinen Glauben an Jesus bezeugt, sondern weil er nicht wollte, dass der Synagogenvorsteher Jesu Rolle als Messias falsch einschätzt. Die göttliche Mission Jesu bestand nicht nur darin, uns körperlich zu heilen, sondern auch unser Retter von Sünde und ewigem Tod zu werden. Diese Mission erforderte, dass Jesus der leidende Knecht war, der sein Leben zur Sühne für unsere Sünden gab.

Welche Schritte des Glaubens werden Sie heute auf Ihrer Glaubensreise mit dem Herrn Jesus Christus gehen?