Gedanken zum 3. Sonntag Lesejahr A (MT 4,12-23)

Liebe Schwestern und Brüder

Nachdem Johannes verhaftet worden war, wählte Jesus Galiläa als Ausgangspunkt für seine Lehr-, Predigt- und Heilungsmission. Das Gebiet wurde „Galiläa der Heiden“ genannt, weil sich dort eine große Zahl hellenistischer Heiden mit den Juden vermischte, die erst vor kurzem begonnen hatten, das durch frühere Kriege verwüstete Land wieder zu besiedeln. So begann Jesus seinen Dienst unter den scheinbar kleinen und unbedeutenden Orten und Menschen, die jedoch für Gottes Ziele zentral waren. 

Der Evangelist Matthäus berichtet, dass die Menschen, zu denen Jesus seinen Dienst leistete, in der Finsternis saßen, dass aber das Kommen Jesu ihnen großes Licht brachte. Jesus bestrahlt die Welt mit seinem Licht durch seine Botschaft und seine Verkündigung: „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“ Er strahlt sein Licht aus, indem er den Menschen Hoffnung bringt, indem er die Krankheiten der Menschen heilt, nicht nur die körperlichen, sondern vor allem die geistigen.

Jesus strahlt sein Licht durch seine Apostel aus, die er berufen hat, „Menschenfischer“ zu sein, und die alles hinter sich gelassen haben, um ihm zu folgen und in Zukunft seine Lichtträger zu sein, unter der von Jesus gegründeten Kirche. Als Christen sind auch wir dazu berufen, seine Lichtträger zu sein, um das Licht Christi durch unsere Taten und unser Leben im Einklang mit unserem Glauben auf andere auszustrahlen.

Wir sehen im Evangelium, wie Jesus seine ersten Jünger inmitten ihrer täglichen Arbeit auswählt. Diese vier Jünger waren unserem Herrn bereits begegnet (Joh 1,35-42), und ihre kurze Begegnung mit ihm scheint eine starke Wirkung auf ihre Seelen gehabt zu haben. Auf diese Weise bereitete Christus ihre Berufung vor, eine voll wirksame Berufung, die sie dazu bewegte, alles hinter sich zu lassen, um ihm zu folgen und seine Jünger zu sein. Über ihre menschlichen Schwächen hinaus, können wir die beispielhafte Großzügigkeit und Einsatzbereitschaft der Apostel erkennen, mit der sie dem Ruf Gottes folgten.

Dieser göttliche und menschliche Austausch veränderte das Leben von Johannes und Andreas, von Petrus und Jakobus und vielen anderen völlig. Er bereitete ihre Herzen darauf vor, die maßgebliche Lehre aufzunehmen, die Jesus ihnen am See Genezareth gab.

Man beachte die Worte, die die Heilige Schrift verwendet, um die Eile zu beschreiben, mit der diese Apostel Jesus folgen. Petrus und Andreas verließen „sofort“ ihre Netze und folgten ihm. Ebenso verließen Jakobus und Johannes „sofort“ die Boote und ihren Vater und folgten ihm. Gott kommt vorbei und ruft uns. Wenn wir ihm nicht «sofort» antworten, kann er seinen Weg weitergehen und wir können ihn aus den Augen verlieren.

Um Lichtträger Christi zu sein, müssen wir versuchen, ihn nachzuahmen und uns mit ihm zu identifizieren, damit sein Licht durch uns leuchtet und die anderen erhellt. Wir werden auf innere und äußere Schwierigkeiten stoßen, aber vergessen wir das nicht: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen? (Ps 27)

Wir schließen unsere Gedanken mit einem Gebet ab: Allmächtiger, lebendiger Gott, lenke unser Handeln nach deinem Wohlgefallen, damit wir reich werden an guten Werken im Namen deines geliebten Sohnes. Amen.